„Echte“ Federweißer-Tour auf der Elbe
Magdeburg bis Lauenburg
Teilnehmer: Alex, Anja, Christian, Diana, Flo, HP, Jula, Luke, Matthias, Nils, Stefan, Volker
Boote: Hui Hui, Tönnchen
Fahrtenleitung: Flo & Christian
Bei schönstem Herbstwetter fanden sich am Mittwoch um 14:00 Uhr die kilometerhungrigen ARVer am Verein ein. Die Boote waren bereits am Vorabend mit vereinten Kräften auf den Anhänger geladen worden, sodass einer zügigen Abfahrt eigentlich nichts mehr im Weg stand. Eigentlich. Denn wie sich herausstellen sollte, hatten Anhänger und Zugfahrzeug an diesem Tag Kommunikationsprobleme und konnten sich beim Blinkvorgang nicht richtig einig werden. Nach einem Besuch der rönnauschen Hinterhofwerkstatt war klar, dass der Fehler beim Anhänger lag. Also galt es, Ersatz zu besorgen. Ein Dankschön geht hier an die Schülerrudervereine, die uns ihren Anhänger zur Verfügung stellten. Mit ein paar Stunden Verspätung aber viel guter Laune machten wir uns schließlich auf den Weg nach Magdeburg. Dort angekommen wurden schnell die Schlafplätze verteilt und mit Bier, Federweißer und dem guten „Pafümierten“ auf die kommenden Tage angestoßen.
Tag 1 begann zeitig um 7 Uhr morgens mit einem nicht enden wollenden „Bee-‐do! Bee-‐ do!“, das spätestens am Sonntag alle in den Wahnsinn getrieben hatte. Gut gestärkt und warm angezogen, wurden die Boote aufgeriggert und eingeteilt, dann begann das große „Bauchstreicheln für die Kilometerliste“, als welches die Fahrt so schön angekündigt worden war. Bei Sonnenschein, frischen Temperaturen und mit gefüllten Bechern ging es von Kilometer 324,1 mit Mittagspause in Rogätz zum ersten Etappenziel ins 64 km entfernte Tangermünde. Nachdem die Schlafplätze gesucht und alle frisch geduscht und gesättigt waren, wurde noch zu einem Spaziergang in die beschauliche Altstadt aufgebrochen. Wer nicht gerade den Glockenturm inspizierte, fand sich noch in einer urigen Kneipe zu Kuhschwanzbier und Furzwurz ein und schaute sich dazu den Film Feuerzangenbowle an.
Am nächsten Morgen schien wieder die Sonne, als die Boote in Richtung Wittenberge aufbrachen. Die Mittagspause war diesmal bei Kilometer 422 an einer Gierseilfähre. Das Bootshaus Garsedow, in dem die nächste Übernachtung geplant war, hatte bereits den frühzeitg gelandeten Landdienst mit DDR-Charme in seinen Bann gezogen. Endlich wurden auch die hungrigen Ruderer nach unzähligen weiteren Kilometern mit Schnitzel, Gemüse, Bratkartoffeln und Salat mit liebevoll kredenztem Remuladentopping von den Küchendamen empfangen. Da Wittenberge außer Reisebüros nicht wirklich viel zu bieten hatte, konnte sich im für Anfang Oktober übermäßig stark beheitzten Speisesaal des DDR-Traumhauses dem Abendprogramm gewidmet werden. Dieses bestand aus Skat, Café International und Schierker Feuerstein, welcher so manchem Teilnehmer das morgendliche Rudern erschwerte. Zudem hatte Matthias seinen Teller am Vorabend nicht leer gegessen, was für extrem schlechtes Wetter an Tag 3 sorgte.
Die Kilometer der vergangenen Tage steckten allen in den Knochen, und so konnte die Fahrt zum Pausenziel in Gorleben an Bord des Hui Hui nur noch mit aufmunterndem Gesang überstanden werden. Auf dem Weg nach Gorleben hatte auch der BoWa gewisse Mängel offenbart. So funktionierte der rechte Blinker leider nur noch semigut und auch eine Schraube hatte ihren Dienst eingeschränkt und am Nachmittag dann endgültig verweigert. Am Tagesziel in Hitzacker wurden die Boote nach weiteren 29km abgelegt und man machte sich mit professionell verarztetem BoWa und dem allseits beliebten Chlostamobil auf den Weg nach Lauenburg, wo übernachtet werden sollte. Currywurst/Pommes und Gulaschsuppe sorgten für zufriedene Gesichter und so konnte noch zu einem Bummel durch die Straßen Lauenburgs aufgebrochen werden. Wirklich alt ist an diesem Abend aber keiner mehr geworden.
Der letzte Tag unserer Reise sah nur noch lächerliche 48 km vor. Motiviert starteten BoWa und Chlostamobil zurück nach Hitzacker, wo sich die Mannschaften ein letztes Mal formierten und nach amüsanter Pausenunterhaltung an der Fähre in Bleckede die letzten Kilometer nach Lauenburg zurücklegten. Das Tönnchen machte an diesem Tag mit einer topmotivierten Besatzung noch einen kleinen Abstecher nach Boizenburg und schaffte es dennoch beinahe, den häufig anlandenden Hui Hui ein zweites Mal zu überholen. In Lauenburg angekommen wurden die Boote vom Dreck der letzten Tage befreit und verladen. Dann ging es mit Überschallgeschwindigkeit zurück nach Kiel. Da ging der erste Blick natürlich zum Fahrtenbuch, welches bereits für jeden der tüchtigen Ruderer 255km mehr anzeigte.
Ein großer Dank geht an die Fahrtenleitung für eine fast ;) makellose Organisation und an alle fleißigen Ruderer für die anstrengenden aber schönen Tage! Ich freue mich schon auf die nächste Wanderfahrt!
Jula-Marie Bortz