World University Games 2025

Zum ersten Mal fand dieses Jahr das Mixed-Novice Four Rennen im Rahmen der FISU World University Games statt. Die ersten 12 Teams der Mixed Boote in der Novice Kategorie hatten sich dafür bei der DHM qualifiziert. Den Sieg bei selbiger DHM noch im Rücken, machte sich der Novice-Mixed bestehend aus Vivi, Leif, Simon, Franzi und unserem Extra für diesen Anlass auf knapp über 55 Kilo gebrachten Steuermann Felix, also auf den Weg gen Duisburg. Begleitet wurden wir außerdem von unserem Coach, Ernährungsexperten, Schlafwart, Schnackwart, dem Mann für einfach Alles, Erik. Einem Mann wie ein Schweizer Taschenmesser.

 

Da uns Boote durch die Ruderwerkstatt gestellt wurden hatten wir die große Freude mit der Bahn anzureisen. Franzis Lauf-& Ruderschuhen gefiel es dabei so gut, dass sie direkt bis Nürnberg durchfuhren. Angekommen im AirBnB in Duisburg konnten wir dann auch direkt konstatieren: 4 Betten, 6 Leute, passt nicht. Einen kurzen Anruf später hatte sich diese Problematik aber zum Glück gelöst und wir konnten es uns fürs Abendessen auf der Dachterrasse gemütlich machen.

 

Am nächsten Tag ging es dann früh los. Frühbesprechung 7 Uhr. Also schnell in den Einteiler geschlüpft, Frühstück eingepackt und los Richtung Regattastrecke Wedau. Neben Shirts, Essensmarken und einer kurzen Einweisung erhielten wir da auch direkt per Los das Boot, das uns das Wochenende über begleiten sollte. Lisbeth, ein Boot der Uni Marburg. Nach kurzer Inspektion schmiedeten die anderen Teams direkt Pläne was sie alles an den bereits eingestellten Booten verstellen wollten. Wir blickten uns kurz an und versicherten einander Einstimmig :“Joar, Kaffee? “. Mehrere Kaffee zogen ins Land und eine Stunde vor dem Rennen warf Vivi dann die nicht unberechtigte Frage auf, ob wir uns sicher seien, dass wir ein Steuer haben.

Also alles noch mal abgecheckt und ab aufs Wasser. Waren wir vorher noch am Zweifeln, ob wir ein gutes Boot erhalten hatten, waren spätestens auf dem Wasser alle Zweifel restlos beseitigt. Keinerlei Rollwiderstand, Rennskulls und ein erstaunlich leichtes Boot ließen uns mit einem 38er Schlag auf den ersten Platz gleiten. Ob es der ungewohnt hohe Schlag oder schieres Unvermögen meinerseits war ist im Nachhinein schwer nachzuvollziehen, aber ich verlor im ersten Rennen direkt fast meinen Skull und kam daher auch mit einem gewissen Grad an Erleichterung ins Ziel . Das und andere Einzelheiten des Rennens wurde beim anschließenden Mittagessen aufgearbeitet. Der Rest des Tages war dann zur freien Verfügung. Nachdem wir also noch einmal mit den Deggendorfern gequatscht hatten, die wir noch als besonders lieb von der DHM in Erinnerung hatten und Erik in fließendem Norwegisch beim Team Norwegen einmal „Hallo“ gesagt hatte, gingen wir nochmal gen AirBnB.

 

Am Sonntag ging es dann mal wieder früh los, wir wollten ja schließlich noch ein paar Rennen sehen. Also wurde das übrig gebliebene alkoholfreie Bier zum Frühstück getrunken und dann bis zum eigenen Rennen bei schönen Booten und guter Rudertechnik die Atmosphäre aufgesaugt.

Vormittags wurde also gestaunt, mittags ging es dann für uns selbst wieder im ungewohnt guten Boot aufs Wasser.

Felix schwor uns nach dem Aufwärmen noch einmal für das anstehende Rennen ein. Unter anderem ließ er uns wissen, dass jemand vom Deutschen Ruderverband uns näher beobachten wolle. Dadurch noch mal extra motiviert ruderten wir also auch im Finale wieder auf den ersten Platz. Bei der Siegerehrung nahmen wir unsere Tickets für das Closing Concert entgegen und konnten dann noch kurz etwas essen, bevor wir Daniel von der Ruderwerkstatt beim Aufladen des Bootshängers helfen mussten. Zum Dank dafür erhielten wir Kappen von Filippi. Es war uns aber vor allem auch selbst ein Anliegen, da das Event durch Daniel überhaupt erst zustanden kommen konnte.

Am Sonntag ergab es sich außerdem dass viele Ruderer:innen bereits wieder abreisten und, wie auf solchen Regatten üblich, Kleidungsstücke tauschten. Zum unserem Glück war das ARV lila beliebt, sodass auch einige der internationalen Athleten mit uns tauschen wollten. Felix tauschte seinen Einteiler gegen einen Einteiler des südkoreanischen Meisters im Männer-Einer, ich gegen eine Teamjacke der Italiener und Vivi gegen ein Polo vom Team Großbritannien.

 

Zum Abschluss dieses schönen Wochenendes ging es dann zum Closing Concert. Dieses fand im Landschaftspark Duisburg Nord statt. Nachdem Felix noch einen Sekt hatte springen lassen, lauschten wir dort alle ein wenig Deichkind. Wegen des Regens und anhaltender Müdigkeit verließen wir das Konzert aber früher und verbrachten eine als unangemessen lang zu bezeichnende Zeitspanne im McDonalds des Duisburger Bahnhofs. Unser Zug kam um 3:30 in der Nacht und gegen halb 9 morgens waren wir dann auch endlich wieder in Kiel.

Ein sicherlich einmaliges Wochenende ging vorbei und wir waren alle wohl irgendwo zwischen glücklich und perplex, dass wir wirklich dabei sein durften.

 

Simon Müller & Franziska Hill