Pfingstwanderfahrt zum Westensee 2025

Der ARV hat sich vom 07.06. bis 09.06. mit den Schüler*innen von Taifun/ Thetis auf die abenteuerliche Reise an den Westensee zu Christian Becker begeben, wobei während dieses Zeitraums die anwesenden ARVer*innen wild durchwechselten. Bis kurz vor Reisebeginn war man sich nicht sicher, ob wir das Wetter auf unserer Seite haben würden. Zum Treffpunkt am Verein war der Himmel bewölkt aber alles trocken. Der Stadtachter hatte vorher noch im besten Wetter trainiert. Das Wetter kippte jedoch rasch und es schüttete aus Kübeln in dem Moment als die Heura in der Förde zu Wasser gelassen wurde. Verzweifelte Blicke hin und her, aus dem Verein noch die letzten regenfesten Kleidungsstücke geholt und unsicher nochmal Rücksprache mit den Schüler*innen gehalten – aber nichts konnte den Willen brechen! Josefine hat eisern am Vorhaben festgehalten und damit pflichtbewusst die Moral oben gehalten! Immerhin ist es ja auch nur Wasser und am Westensee wollten wir doch eh die Kenterübung machen, also nass wird man früher oder später sowieso. Alles wichtige in Seesäcken verstaut legten wir vom Steg ab und ließen uns Richtung Schülersteg treiben, um gemeinsam die Reise zu starten. Eine gefühlte Ewigkeit später waren die Schüler*innen dann auch auf dem Wasser und wir komplett nass. Und das nach gerade mal 200 Metern die wir geschafft hatten. Aber von schlechter Laune keine Spur! Wir saßen ja schließlich alle im selben Boot! Heiter wurde diskutiert welche Musik man denn hören könnte, was die letzten Wochenenden so passiert ist und natürlich kamen auch flache Witze über das Wetter. Kaum ging es los hieß es auch schon wieder warten, denn an der Schleuse Kiel-Holtenau wurden wir vertröstet, dass wir mit dem nächsten Tanker geschleust werden und dieser erst in 20 Minuten ankommt. „Naja“ dachte man sich da. Aber immerhin hatten wir glücklicherweise eine kleine Pause vom Regen und man konnte mit den Schüler*innen die ersten Worte wechseln. Das Schleusen war für nahezu alle neu und entsprechend aufregend. Besonders spannend war das für die Leute, die gerade vor kurzem ihren Obleute-Lehrgang absolviert hatten und dementsprechend theoretische Profis im Schleusen sind und als Fazit gezogen haben: Hier läuft alles anders als im Lehrbuch ab!

Hinter der Schleuse hatte uns etwas Ehrgeiz gepackt. Die Schlagzahl ging hoch auf eine Frequenz bei der einem warm wurde und schon war das Regenwetter wie vergessen. Passend dazu möchte ich nochmal persönlich meinen Dank an Simon aussprechen der trotz des ekligen Wetters Lieder wie „Wenn jetzt Sommer wär“ oder „36 Grad“ angemacht hat. Es war zum Weinen, aber weil das auch nicht hilft, haben wir herzlich gelacht.

Kurz hinter Landwehr sind wir anschließend in den Flemhuder See abgebogen, wo Christian Becker und ALKo schon auf uns warteten und beide beim Umtragen geholfen haben. Die Erde nass und rutschig, die Boote schwer und lang – da ist man für jede Hilfe wirklich dankbar! Nachdem wir dann unser Boot umgetragen, etwas aus der Snackbox gegessen und leicht ausgekühlt waren, kamen die Schüler*innen mit ihrem Boot auch an die Umtragestelle und haben ebengleiche Hilfe dankend angenommen.

Nun ging es weiter über die Eider direkt in den Westensee und Maia überzeugte mit ihren Steuerkünsten. Enge und verwinkelte Passagen, sowie Bäume die erschreckend flach über das Wasser ragten waren kein Problem. Die Stimmung war plötzlich auch nochmal deutlich besser, denn das Wetter hatte aufgeklart. So konnten wir an der Mündung zum Westensee stoppen, um eine junge Vogelfamilie zu bewundern, im Sonnenschein nochmal eine Nascherei zu verdrücken und die Aussicht über den See zu genießen.

Startbesetzung der Heura von links: Josefine Ziebarth, Maia Stimming, Julius Ernst, Sascha Schwarz, Simon Müller.

Bei Familie Becker angekommen wurde dann fix alles wichtige verräumt und hergerichtet, denn der nächste Tagesordnungspunkt war der Wichtigste: warm duschen! Kurz drauf fanden sich alle bei leckerem Essen auf der Terrasse wieder und der Abend wurde freudig und gesprächig beendet. Außerdem wurde der ARV in die Tiefen von Christians Schnapsschrank eingeweiht. Das lag wahrscheinlich unter anderem daran, dass Sascha als Getränkewart seinerseits auch einige Schmankerl des ARV mit zu Christian brachte und dieser sich wohl herausgefordert fühlte bei solch famoser Auswahl mitzuhalten.

Der ARV durfte im Bootszelt übernachten und damit recht naturverbunden eine trockene Nacht verbringen und lauschen, wie der Regen niederfällt. Genau diese Wettervorhersage hat den zweiten Tag bestimmt, denn es gab nur kurze Phasen, in denen es nicht geregnet hat. Einige mutige sind im Regen schon zur Kenterübung unter Anleitung von Jules, die sich eine Wathose bei Steffi geliehen hatte, gegangen, die anderen haben Kleinigkeiten im Haus geholfen, oder entspannt auf der Terrasse gesessen.

Das für abends geplante Grillen wurde spontan auf mittags vorgezogen, um die Regenzeit sinnvoll zu überbrücken und gegen 17 Uhr klarte es dann auf und wir sind zum Skiffen rausgegangen. Schnell wurden die vorhandenen Boote ins Wasser gelassen und es wurden einige weitere (un-)freiwillige Kenterversuche gestartet. So wurde von Julius in seinem Skiff freudig gerufen „Ich bin schon dreimal alleine wieder reingekommen!“. Kurz danach durfte er das alleine reinkommen ein viertes Mal üben. Nachdem alle die Zeit gut ausgenutzt hatten, wurde um 20 Uhr erneut gegrillt (nein, zweimal grillen ist nicht zu viel!) und danach noch nette Gespräche geführt. Erik, WilLi und Julius machten sich dann recht zeitgleich im Dunkeln auf die Socken (bei Julius trifft das wortwörtlich zu, denn er entschied sich für den Fußbus statt für den WilLi-Bus) und der Rest ging dann nach und nach auch in die Betten bzw. auf die Luftmatratzen.

Mittags beim Grillen bei Christian. Von rechts vorne: Felix Stebner, Josefine Ziebarth, Vivien Zimmermann, Felix Kronenberg, Tobias Stark, Teifun/ Thetis, Elisabeth, Julia Engels, Sascha Schwarz, Maia Stimming, Julius Ernst.

Am Montag stand dann auch schon die Rückfahrt bei   strahlendem Sonnenschein an. Geplant war gegen 11 Uhr   abzulegen, das verzögerte sich jedoch um circa 1,5 – 2 Stunden. Die Gründe hierfür seien nicht genannt :)

Um uns und den Schülern die Rückfahrt zu erleichtern, wurde das Bugschwein der Schüler unsere vierte Ruderperson und nach einer kurzen Technikausbildung auf dem Westensee jenes Schülers in unserem Boot durfte Maia erneut die Eider steuern, was mit viel Freude unsererseits und viel Unmut Anglerseits erfolgte. Die Umtragestelle war durch die Sonne deutlich weniger rutschig und matschig als noch bei der Hinfahrt und so lief das Umtragen beider Boote ohne große Komplikationen ab. In unserem Boot erfolgte ein flotter Wechsel eines Schülers gegen einen anderen (wir scheinen sehr beliebt zu sein) und dann machten wir uns an die Etappe auf dem Kanal. Bei schönstem Sonnenschein wurde unsere Wesermarathon-Playlist ausgepackt und die Kilometer flogen nur so dahin. An der Schleuse angekommen durften wir direkt in die Schleusenkammer einfahren und nachdem auch die Schüler ankamen, ging die Schleusung auch schon los. Die letzten Kilometer auf der Förde waren deutlich windiger als auf dem Kanal und so kamen einige Menschen doch an ihre Grenzen. Nicht zuletzt, weil es der Steuerperson (wer das war, wird nicht genannt) wichtig war noch vor der Fähre die Reventloubrücke zu passieren sodass bei starkem Gegenwind halt ein paar Dicke gefahren werden mussten. Nach ordentlicher Säuberung des Bootes wurde schließlich alles wieder an Ort und Stelle verstaut. Dabei erfuhren wir, dass auch die Schüler ihr Boot ordentlich sauber machen wollten. Vor dem Abspritzen des Inneren vergaßen sie jedoch das Boot zu drehen und hatten zu sechst dann doch einige Schwierigkeiten das volle Boot zu drehen aber das nur am Rande.

Vielen Dank an Josefine für die Organisation, sowie Christian und Steffi für die großzügige Gastfreundschaft. Gerne kommen wir nochmal wieder!

Sascha Schwarz und Vivien Zimmermann