Regatten im Spätsommer

Nachdem Janne (Pingel) und ich (Julia Schütrumpf) inzwischen schon seit einem Jahr zusammen im Doppelzweier trainieren, seitdem einen sichtbar großen Fortschritt gemacht haben und nun dieses Jahr schon bei den DHM in Köln an den Start gegangen sind, wollten wir es nun wagen und an den Norddeutschen Meisterschaften teilnehmen. Von Anfang an war uns klar, dass die Konkurrenz unglaublich stark sein wird, denn hier treten Leistungsruderinnen und Kaderathletinnen an.

 Nun aber zur Regatta selbst. Netterweise können wir unser Boot auf dem EK-Hänger mit nach Hamburg bringen lassen. Das bedeutet für uns, dass nur wir selbst nach Hamburg kommen müssen. Leider ist die ÖPNV-Verbindung der Regattastrecke in Hamburg nicht wirklich existent, insofern fahren wir mit Autos dorthin, Janne kommt von zu Hause und ich fahre zusammen mit Felix (ein toller Regattapapa ☺) nach Hamburg. Eigentlich sollten wir morgens um acht einen Vorlauf haben, doch der fällt kurzfristig ins Wasser, was wir leider erst auf dem Wasser mitbekommen – aber immerhin konnten wir uns so schon mal die Startanlage genauer ansehen. Die Zeit bis zum Finale vergeht dann doch recht schnell, wir gucken uns die anderen Rennen an und treffen Viktoria aus Berlin – sie hat letztes Jahr bei Quer durch Berlin spontan unseren Mixed-Vierer gesteuert. Jaja, so klein ist die Ruderwelt. Bei Janne und mir steigt inzwischen die Anspannung, wir wollen unser Bestes geben und das umsetzen, was wir in den vielen Trainingseinheiten erarbeitet haben. Sobald wir auf dem Wasser sind, sind wir sehr konzentriert. Hier merkt man, was für ein eingespieltes Team wir inzwischen sind. Dann geht es endlich richtig los. Beim Start kommen wir super weg und können zu Beginn sogar noch mit den anderen Booten mithalten, erst zwischen 250m und 500m kommen wir ein bisschen aus dem Rhythmus und finden uns dann erst wieder bei einem klasse Zwischensprint nach 500m. In der zweiten Hälfte des Rennens geben wir nochmal alles und kommen mit einem starken Schlusssprint auf dem 6. Platz ins Ziel. Wir müssen beide erstmal ein bisschen das zweite Viertel verdauen, doch nach der ersten kurzen Enttäuschung können wir auch viel Positives sehen und sind am Ende ein bisschen stolz, dass wir es zusammen bis hierhin geschafft haben. Und an dieser Stelle möchten wir die Möglichkeit nutzen, um uns bei all denjenigen bedanken, die uns auf unserem Weg begleitet haben. Das sind vor allem Alexander Dippe, der von Anfang an immer wieder MoBo-Begleitung gemacht hat, und Julia Engel, die uns in der letzten Zeit trainiert hat und uns technisch sehr viel weitergebracht hat. Vielen, vielen Dank!!

Zurück an Land bringen wir schnell das Boot zurück und gucken dem EK-Frauenachter zu und feuern sie lautstark an. Danach riggern wir schnell noch unser Boot ab – das geht ganz fix, denn Julia hat uns extra richtige Riggerschlüssel geschenkt. ☺ Nach einem kurzen Schreck mit Happy End (Janne hat ihr Handy verloren, aber doch wiedergefunden ;) ) fahren wir wieder zurück nach Kiel. Den Abend lassen wir bei selbstgemachten Käsespätzle ausklingen.

 

Schon eine Woche später steht die nächste Regatta an: Sprintregatta-Friedrichstadt.

Zu viert fahren wir an einem verregneten Sonntag in Julias Opel Corsa mit ganz vielen Regensachen und Pavillon im Gepäck nach Friedrichstadt. Auch hier mussten wir nicht unseren eigenen Hänger nehmen. Dieses Mal nimmt die RG Germania unsere Boote mit.

Wir wollen insgesamt an drei Rennen teilnehmen:

SF2x mit Julia Schütrumpf und Janne Pingel

SF1x mit Julia Francesca Engel

SF/M2x Mixed mit Julia Schütrumpf und Felix Stebner

Janne und ich sind als erste dran, bei uns beiden kommen viele Erinnerungen hoch, denn vor einem Jahr war Friedrichstadt unsere erste Regatta im SF2x. Bei einer Schlagzahl von bis zu 40 (!) pacen wir bis ins Ziel und sind deutlich schneller und vor allem technisch um Galaxien besser als noch vor einem Jahr. Als Nächste startet Julia im Einer und wird in ihrem Lauf zweite – Glückwunsch!! Eigentlich hätten wir jetzt eine längere Pause gehabt, doch daraus wird nichts, Felix springt nämlich noch im Mixed-Vierer der Germanen ein. Bei strömendem Regen gehen wir trotzdem mit zur Strecke und feuern die vier kräftig an. Danach steht nur noch ein Rennen mit ARV-Beteiligung an. Der Mixed-Zweier. Felix und ich saßen zwar nicht so häufig zusammen im Boot, dennoch liefern wir ein richtig gutes Rennen ab und werden insgesamt 6. (von 12) und sind damit mehr als zufrieden.

Und schon ist ein weiterer Regattatag wieder zu Ende – damit endet für uns auch die Regattasaison im Kleinboot. Bald steigen wir ein ins Wintertraining und es warten viele Stunden im Kraftraum und auf den Ergos auf uns.

Julia Schütrumpf