Quer durch Berlin 2023

Nachdem wir uns von 2020 auf 2021 von einem Achter auf einen Achter und einen Vierer vergrößert haben, sollte es in diesem Jahr eine weitere Vergrößerung mit sogar zwei Achtern und zwei Vierern werden. Allerdings nicht in reiner ARV-Besetzung, denn in diesem Jahr ging es in einer Renngemeinschaft mit der RG Germania Kiel nach Berlin. Ganz zu Beginn galt es dann erstmal Teams zusammenzustellen, was unsere Ruderwartin Nele mit Enya von der Germania gemeinsam gemacht hat. 

Folgende Teams sind in ARV Kiel / RG Germania Kiel Renngemeinschaften an den Start gegangen:
SM 4x+ im Uwe Zwingmann: Martin (Germania), Joost Vagt, Felix (Germania), Karsten (Germania), Stm. Jan-Niklas Studt
SF 4x+ im Hans Horns: Josefine Harms, Katharina (Germania), Toleen Nachtigall, Josefine Ziebarth, Stf. Lucie Seibt
SF 8+ im Skidbladnir: Julia Engel, Julia (Germania), Caro (Germania), Julia Schütrumpf, Melanie (Germania), Janne Pingel, Skadi (Germania), Enya (Germania), Stf. Antonia (Germania)
SM 8+ im Max Sünder: Felix Stebner, Liam Boddin, Wilhelm Ermgassen, Rolf (Germania), Daniel (Germania), Sönke (Germania), Casper (Germania), Felix Kronenberg, Stm. Simon Tautz

 

Am Donnerstag wurden der Achter von Germania und je ein Vierer von Germania und von uns auf den Hänger geladen und am Freitag ging es dann individuell zum größten Teil in Fahrgemeinschaften nach Berlin. Im BoWa sollte niemand verhungern und so gab es neben massig Gemüsesticks, Müsliriegeln und Bananenbrot auch eine große Kanne Kaffee für alle. Auf dem Weg nach Berlin haben wir noch den Achter für die Männer aus Spandau abgeholt und nach einer langen Anreise inklusive ordentlich Stau sollten dann endlich die Zimmer im Hostel bezogen werden. Sollten, weil ein Teil von uns erstmal direkt im Aufzug steckengeblieben ist und wir bei steigenden Temperaturen und schwindendem Sauerstoff eine halbe Stunde auf unsere Rettung warten mussten. Nach dem Schock gab es dann für alle einen großen Pre-Regatta-Döner und vielleicht auch einen zweiten. Zur Regattavorbereitung in diesem Jahr zählte nicht nur genug Essen am Vorabend, sondern auch das Lackieren der Fingernägel in lila und grün, was nicht nur die Damen unter uns sehr ernst nahmen.

Samstagmorgen, der Tag der Regatta ist gekommen und eine gewisse Aufregung und Anspannung ist bei einigen schon zu merken. Gemeinsam machen wir uns auf den Weg zum Sattelplatz, wo bereits der Hänger steht und riggern alle Boote für die Rennen auf. Noch schnell das obligatorische Gruppenbild mit der Einfahrt zum Start im Hintergrund gemacht und schon ist nicht mehr allzu viel Zeit bis zum Start. Zum finalen Rennoutfit gehören neben vielen lila und grünen Fingernägeln nicht nur die lila-schwarzen und grün-schwarzen Einteiler, sondern auch ganz viel lila und grüner Glitzer im Gesicht, zumindest bei den Mädels. Während es beim Aufriggern und Warten die meiste Zeit über regnete, hatten wir, während der Rennen größtenteils Glück und konnten diese im Trockenen fahren.
Zuerst ging der Männervierer an den Start, der das Rennen in einer Zeit von 28:55.94 auf dem vierten Platz beendete. Darauf folgte der Damenvierer mit einer Zeit von 33:26.89 auf dem zweiten Platz nur zwei Sekunden hinter dem ersten Platz. Der Damenachter hat das Rennen in einem sehr starken Feld mit Nationalmannschaftruderinnen und einem Beinahe-Totalcrash kurz vorm Ziel nach 27:36.44 auf dem siebten Platz beendet. Zuletzt kam dann der Männerachter mit einer Zeit von 25:21.41 auf Platz drei im Ziel an. Die Männer stellen damit im Vergleich zu den anderen das schnellste Kieler Boot in diesem Jahr. Insgesamt fiel die große Kieler Beteiligung sehr auf, denn neben unseren vier Booten gab es noch weitere sieben Boote aus Kiel vom EKCR und der Uni. Leider meinte der Wettergott es nach dem Rennen dann nicht besonders gut mit uns und wir mussten im Regen die Boote wieder abriggern und den Hänger beladen. Als das dann alles fertig war, der Hänger beim LRV Berlin abgestellt und wir unsere warme Dusche bekommen haben, ging es für den ARV noch gemeinsam mit Ellen, Tim und seiner Freundin Marieke bei einem wirklich wundervollen Italiener essen. Nachdem wir uns die Bäuche mit Pizza, Pasta und Tiramisu vollgeschlagen haben, sind wir nur noch müde in unsere Betten gefallen.

 

Der Tag der Abreise hat für ein paar von uns noch mit einer kleinen Fahrradtour übers Tempelhofer Feld gestartet. Wer die Fahrradverrückten unter uns kennt, kann sich sicher vorstellen, wer so etwas an einem Sonntagmorgen um 7:30 macht. Immerhin hatten sie Glück mit dem Wetter, denn der Sonntag war, anders als der Samstag, sehr sonnig. Nach dem Frühstück im Hostel, haben wir alle unsere Sachen zusammengepackt und uns wieder auf den Rückweg nach Kiel gemacht. Auf der Strecke wurde noch der Spandauer Achter abgegeben und wie immer der Bootspark genau unter die Lupe genommen und die vielen Boote bestaunt. Leider steht der Achter in nächster Zeit nicht zum Verkauf, obwohl wir durch die Leihe zu 50% der diesjährigen Fahrten beigetragen haben. Ohne Stau war der Rückweg dann doch schneller, aber fühlte sich dennoch recht lang an und um 17:30 haben es auch die letzten endlich nach Kiel geschafft. Müde und zufrieden sind wir dann alle nur noch in unsere Betten gefallen und blicken voller Freude auf ein großartiges Wochenende in Berlin zurück.

Quer durch Berlin 2023, wie immer ein Erlebnis und wir freuen uns schon auf 2024!

Janne Pingel