Erkundungstour NORD 1

Noer Programm

Am 12.09.2022 zog es sieben begeisterte Ruderer*Innen vom ARV raus auf die Ostsee. Naja, wohl eher das, was wir als Förderudernde als Ostsee betrachten. Wir, das sind HP, Ella, Jonas, Simon T., Julia S., Burkhard und Janne.

Schon oft haben wir gehört, wie das Tönnchen zum ARV kam, nämlich auf dem Wasserweg von Eckernförde nach Kiel. Der Aktivitas war schnell klar: Das wollen wir auch mal machen. Also wurden Pläne geschmiedet und natürlich HP als erfahrener Ruderer direkt involviert. Aus der Idee anfangs wirklich bis nach Eckernförde zu rudern, dort eine Nacht zu verbringen und am nächsten Tag nach Kiel zurückzurudern, wurde dann schnell nur noch eine 1-Tages-Tour, denn wir mussten ja zwei Tage in Folge gutes Wetter und vor allem guten Wind haben, was in Kiel nun einmal eher unberechenbar ist. Somit wurde die Tour dann auf die Strecke von Kiel nach Noer gekürzt und innerhalb eines Tages zurückgelegt.

Wie anfangs erwähnt zog es dann am 12.09.2022 um 8 Uhr uns sechs bzw. sieben früh zum ARV, um alles vorzubereiten. Die liebevoll gepackten Raffiboxen von Julia mit lauter selbstgebackenen Köstlichkeiten konnten sich auf jeden Fall sehen lassen. Nachdem soweit alles zurechtgesammelt wurde, was wir für diese Tour so brauchten, ging es dann daran, das Boot zum Steg zu bringen. Glücklicherweise zu siebt, denn das Tönnchen ist doch gefühlt bei jedem Mal noch ein bisschen schwerer als zuvor. 8:45 alles im Boot, Ersatzrollen, die Raffiboxen und genügend Getränke sind an Bord, na dann kann es ja losgehen. Die erste Besatzung bestand dann aus Jonas und Simon auf dem Steuerplatz und dann von 1-4 Janne, Julia, HP und Ella. Nachdem wir vom Steg abgelegt haben und noch die Stemmbretter eingestellt haben, mussten wir direkt am Schülersteg anlegen, da sich eine Schraube auf Ellas Platz total verkeilt hatte. Als das Problem gelöst war, sollte es endlich losgehen, aber zu früh gefreut. Das Steuer reagiert nicht, also ist Simon ins Heck geklettert und musste feststellen, dass das Steuer kaputt ist. Also anlegen am EKRC-Steg und fix los hoffen, dass ein anderes Steuer passt. Zum Glück hat das Trochard-Steuer ähnliche Maße und aus dem Grund wurde das kaputte Steuer dann dadurch ersetzt. So nun aber oder müssen wir am nächsten Steg, das wäre der Germania-Steg, schon wieder anhalten? Zum Glück hat das Tönnchen dann keine Mucken mehr gemacht und wir konnten unsere Reise starten um mittlerweile 9:15.

Auf dem Weg nach Noer fuhren wir dann erst die uns stets bekannte Strecke in Richtung Laboe/Falckenstein und dann machte sich einigen von uns eine ganz neue Welt auf. Spätestens ab dem Moment, wo wir Bülk und somit die Kieler Förde hinter uns gelassen haben. Um Bülk herum und an der Steilküste Stohls entlang übernahmen dann Julia und ich das Steuer und die letzten 10km auf dem Hinweg übernahmen HP und Ella, mehr oder weniger so ging es dann auch auf dem Rückweg zu. Da Noer nur sehr unscheinbar am Wasser liegt und eigentlich nur durch den dortigen Campingplatz zu erkennen ist, war es vor allem Julias Uhr, die uns sagte, dass wir 30km geschafft hatten und somit am Ziel sein müssten. In Noer haben wir dann unsere Mittagspause gemacht und uns reichlich an den Raffiboxen gestärkt. Da immer Mal die Sonne durchkam und auch der Wind kaum zu merken war, konnten wir es sehr gut in kurzer Hose und Shirt aushalten.

Damit die einseitige Belastung nicht zu stark wurde, oblag es dann immer den Steuerpersonen beim nächsten Wechsel auch den Wechsel der Positionen anzusagen, damit immer schön zwischen Steuerbord und Backbord hin und her gewechselt wird. Da Jonas am Abend noch einen Termin hatte, wurde er von Burkhard in Strande abgelöst, während er uns schon fast erahnen konnte, als wir in Bülk um die Ecke kamen, sahen wir ihn erst als wir fast am Steg, auf dem er gewartet hatte, vorbeigefahren waren. Zum Glück hat er durch Winken auf sich aufmerksam gemacht. Nach einer kurzen Kaffee- und Klopause in Strande, was wir jetzt übrigens Steine taufen, da der Strand einfach primär voll mit Steinen liegt, ging es dann auf die letzte Etappe in Richtung Verein zurück. Hier wurde es dann aber langsam für die Steuerpersonen kälter und so wurden weitere Lagen angezogen oder die Pullis der anderen als Decke genutzt. Ab Kitzeberg haben wir dann auch wieder mehr andere Ruderboote entdeckt und sogar das eine oder andere Boot auf unseren letzten Kilometern noch abgehangen und das, obwohl wir schon den ganzen Tag unterwegs waren. Das Highlight war dann ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit einem Gig-Achter. Da haben unsere vier Riemen dann irgendwann einfach die 16 Skulls links liegen gelassen. Am Steg angekommen stand dann noch die schwerste Aufgabe des Tages an. Das Tönnchen wieder vom Wasser in den Wagen. Aber zum Glück waren gerade ein paar Ruderer*Innen der Uni am Steg, die uns netterweise halfen. Am Verein alles sauber gemacht, weggeräumt und mit letzter Kraft noch das Tönnchen in die Bootshalle befördert. Nach einer schnellen und wohltuenden Dusche wurden dann Burger bestellt und wir haben gemeinsam den Tag ausklingen lassen, bevor wir dann unseren verdienten Schlaf gefunden haben.

Insgesamt haben wir in den 10 Stunden, die wir unterwegs waren, innerhalb von 8 Stunden Wasserzeit 65km zurückgelegt und freuen uns schon auf die nächste große Erkundungstour NORD, SÜD, OST? – Wer weiß?

Janne Pingel