Quer durch Berlin 2022
oder was alles schief gehen kann bis der ARV wirklich an den Start geht
Es sollte wieder nach Berlin gehen. Wie im letzten Jahr hatten wir die großartige Vorstellung mit einem Vierer und einem Achter zu starten. Immerhin hatten wir bei der KiWo ja drei Boote am Start und auch abseits dieser Besetzungen weitere ARVer*Innen, die schon Interesse bekundet haben. Aber irgendwie sollte die Teamfindung doch schwerer werden. Das vermeintliche Team des Vierers stand bereits Mitte September und so konnten wir schon anfangen zu trainieren. Das geplante und auch gemeldete Viererteam bestand aus Janne Pingel, Hans Christian Ruhe, Gerrit Widera, Julia Schütrumpf und Klara Siegert auf dem Steuersitz. Aber gleich mehr dazu, ob das Team so wirklich an den Start gegangen ist. Beim Achter war bis zur Meldung nicht ganz klar, wer denn nun im Boot sitzt und auch die Meldung wurde zwei Tage vor Regatta nochmal ordentlich aufgewühlt, aber dank unserer hartnäckigen Aktivitas und wundervollen ADAH-Schaft konnte ein Team zusammengestellt werden. In diesem Jahr sogar in einer Renngemeinschaft mit unseren Kieler Nachbarn von der RG Germania Kiel. Auch der Vierer musste sich eine Woche vor der Regatta nochmal nach einer neuen rudernden Person umgucken. Hans konnte nicht starten als sprang Karsten Hinz von der Germania ein. Aber wieder zurück zum Achter. Das Team, welches an den Start gehen sollte, bestand aus Feliix Stebner, Ella Dieball, Johanna Kanwisch, David Schenk, Jakob Mertes, Wilhem Ermgassen, Olga Diedrichs, Felix Kronenberg und Enya Freudenberg (Germania) als Steuerfrau.
Also die Teams stehen kurz vor knapp und wir machten uns am Freitag auf den Weg. Die eine Hälfte nahm den Zug bzw. Flixbus und die andere Hälfte das Auto. Bis hier hin lief alles gut, wir sind alle rechtzeitig losgekommen, kein Stau, keine Verspätungen, irgendwie zu gut, um wahr zu sein. Dann bekam Feliix im Flixbus auf einmal einen Anruf. Die Spandauer Friesen, bei denen wir uns wieder die Boote leihen, wollten uns von den angemeldeten Demos im und ums Regierungsviertel erzählen. Diese bedeuteten nämlich, dass wir nicht im Ziel anlegen konnten, sondern auf der Spree zurück zum Sattelplatz rudern mussten und die Siegerehrung dann im Startbereich stattfinden würde. An sich für uns nicht so schlecht, so sehen wir was von Berlin und müssen nicht noch Anhänger und Auto ins Ziel bringen. Kurze Zeit nach diesem Anruf erreicht Feliix dann auch noch ein Anruf vom Vorsitzenden des LRV Berlin, welcher ihm eben diese Informationen noch einmal mitteilen wollte. In Berlin angekommen ging es dann für das Team Zug/Bus direkt zum Hostel, während das Team Auto mit der Hilfe von Jakob die Boote für den Transport fertig machte. Als wir dann alle zusammen waren ging es noch los den obligatorischen Döner essen und Verpflegung für den kommenden Regattatag einkaufen.
Samstagmorgen – die Regatta steht an. Bereits am Abend zuvor wurde klar Felix K. wird nicht starten, weil er mit Magenproblemen im Hostel bleiben wird. Bevor wir uns aber Gedanken darüber machten, wie wir den Ausfall kompensieren können, werden erstmal die Boote bei den Friesen abgeholt und zum Sattelplatz gefahren. Von dort sind wir alle zusammen frühstücken gegangen. Zu dem Zeitpunkt war schon klar, dass wir nicht so starten werden wie gemeldet. Nach großem Hin und Her vielen Tauschoptionen und einem Aufruf bei der Obleutebesprechung, hatten wir zwei Stunden vor Rennstart dann endlich endgültige Teams. Folgende Teams sind somit gestartet: der Vierer in einer Renngemeinschaft mit der RG Germania Kiel und dem RC Tegel Berlin; Karsten (RG Germania), Janne, Gerrit, Julia und als Steuerfrau Viktoria (RC Tegel); der Achter ebenfalls in einer Renngemeinschaft mit der RG Germania Kiel; Feliix, Klara, Johanna, David, Jakob, WilLi, Olga, Ella und Enya (RG Germania) auf dem Steuerplatz. Der Vierer legte dank Viktorias Steuerkünste die Strecke in einer Zeit von 30:41.03 zurück und war somit fast 2 Minuten schneller als im letzten Jahr, allerdings bedeutet dies, aufgrund grandioser Gegner nur den 5. Platz. Der Achter legte die Strecke innerhalb von 26:44.31 zurück und wurde in einem Feld aus mal wieder rein männlichen Booten 4. Mehr als zufrieden damit, dass wir es doch geschafft haben die Regatta zu beschreiten, hieß es dann abriggern, Boote aufladen, zu den Friesen fahren und dort wieder aufriggern. Da der Tag für uns alle sehr aufregend und anstrengend war, trafen wir uns auch nur noch zum Abendessen und sind dann rechtzeitig schlafen gegangen. Am nächsten Morgen wurde dann noch gemeinsam gefrühstückt und der vorherige Tag nochmal genaustens für Felix K., dem es zu diesem Zeitpunkt wieder einigermaßen besser ging, aufgearbeitet. Nach diesem Frühstück trennten sich dann unserer Wege. Für ein paar ging es weiter nach Prag, nochmal ein bisschen in die City, zu einem THW-Auswärtsspiel in Berlin oder aber auf dem direkten Weg nach Kiel zurück. Man munkelt, dass Felix K. Magenproblem sich auf andere übertragen haben könnten. Naja, wenn ihr mehr dazu wissen wollt, fragt am besten die Beteiligten direkt. Hoffen wir mal, dass es im nächsten Jahr etwas entspannter und weniger chaotisch zugeht.
Janne Pingel
P.S: Und da dieses Wochenende für uns alle auf unterschiedliche Arten spannend und aufregend war, sollten doch nochmal alle zu Wort kommen:
Am Samstagvormittag auf dem Regattaplatz bin ich nicht mehr davon überzeugt, dass ich an dem Tag noch in einem Boot sitze, geschweige denn an den Start gehe. Uns fehlt für den Vierer eine Steuerperson, doch Enya und Feliix versuchen alles und machen einen Aufruf. Diesen können wir über das Mikrofon hören, allerdings hören und sehen wir das Ergebnis nicht, die Spannung steigt. Finden die beiden jemanden? Die Antwort ist JA!!!! Viktoria ist unsere Rettung und nachmittags starte ich wirklich das erste Mal bei Quer durch Berlin - unglaublich!!! (Julia S., ARV)
Das spannendste rennen eh und je. (Klara, ARV)
Und so verfolgten wir alle ein gemeinsames Ziel: beide ARV-Boote aufs Wasser zu bringen. Und gemeinsam schafften wir es dann auch. (WilLi, ARV)
Mit Schwindel und Kopfschmerzen konnte ich leider nicht im Vierer mitrudern und bin zum ersten Mal Regattapapa gewesen. Ich war enttäuscht, dass ich sogar in Berlin keine „Luft“ bekommen habe, um die Sportler:innen zu versorgen. (Hans, ARV)
Wenn ich jemals vorher im Boot meinte, dass mein Arsch wehgetan hat, dann hatte das nichts mit dem zu tun, was mir da wiederfahren ist; ich konnte beim Ausfahren keine Postion mehr finden, in der ich nicht ein elendiger Haufen Schmerz war - 7km mit einer 30er Frequenz ist doch wirklich lang. (Ella, ARV)
Eigentlich finde ich Berlin ja nicht zum Kotzen; diesmal hat die Ankunft in der Stadt allerdings etwas in mir ausgelöst, was mich nur noch hostelbettlägerig der Regatta-Teilnahme der andern gedenken ließ. (Felix K., ARV)
Ich habe mich gefreut mal wieder mit Kieler Steinen beworfen worden zu sein. (Jakob, ARV)
Endlich wieder Regatta, endlich wieder mit allen unterwegs sein. Aber, dass es so spannend wird, hätte ich niemals gedacht. Naja, beim ARV wird’s halt nie langweilig und es lief ja auch zu lange gut irgendwie. Mit dem Steuersitz hab ich ja schon lange Bekanntschaft, also wollen wir die nach dieser Regatta mal wieder aufleben lassen. (Janne, ARV)
Also.. für mich war das Wochenende auf jeden Fall stressig in meiner neuen Rolle😅🙃 aber ich bin froh, dass wir so viel Spaß dabeihatten, die Laune überwiegend gut war und fast alle auf dem Wasser waren!! (Feliix S., ARV)
Also ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass mich das Mantra 'Berlin ist nunmal anders🤷🏼♀️' sehr beruhigt hat😂 sowohl um entspannter und ohne irgendwelche Vorurteile durch die nächtlichen Straßen von Berlin zu gehen auf der Suche nach Essen als auch auf dem Regattaplatz, um meine Nerven etwas zu beruhigen 😂 (Enya Freudenberg, Germania)
Für mich war das Wochenende ein toller Einstieg in die Welt der Regatten, mit wunderbaren Menschen, die gezeigt haben, wie man alle Probleme als Team lösen kann. (Karsten Hinz, Germania)