5 Sterne für die Schwedenwanderfahrt 2025, wir kommen gerne wieder!

Fahrtenleitung 1: Simon Müller

Fahrtenleitung 2: Felix Stebner

Teilnehmer:innen:

Daniel (Danny) Gombert, Diana Werchau, Ella Dieball, Ellen Krohn, Elisabeth Blazey, Felix (Flexi) Kronenberg, Felix Stebner, Hans Christian Ruhe, Janina Güntzel, Johanna-Luise Kanwisch, Josefine (Josi) Harms, Leif Kühl, Lucie Seibt, Nele Wriedt, Simon Müller, Tobias (Tobi) Stark, Vivien (Vivi) Zimmermann, Wilhelm (WilLi) Ermgassen 

Anreise 01.08 und 02.08. nach Ed:

Team-Bowa (bestehend aus Leif, Vivi, Tobi, Diana, Josi, Ella, Simon und Felix) machte sich bereits mit den Booten und einem bis zum Rand vollgepackten Bootsanhänger am Freitag auf den Weg. Während der Fahrt wurde passend zum zuvor am Anhänger gewechselten Rücklicht besonders oft “Wackelkontakt” in sämtlichen Variationen gehört. Wir waren uns einig: Frenchcore ist doof, aber der Harris & Ford Remix gar nicht mal so schlecht. Angekommen in Schweden verbachten wir die erste Nacht in einem Shelter direkt am Meer. Leif entschied sich dazu ein Feuer zu machen und räucherte dabei, ohne weiter darüber nachzudenken, den kompletten Shelter aus. Die Nacht im verrauchten Shelter wurde dann besonders kuschelig, da der Shelter für 6 Personen gedacht war, wir uns aber zu sechst mit zwei Wanderern wiederfanden.

Team Zwei (WilLi, Johanna, Hans, Danny, Janina, Nele, Ellen) folgte am Samstag mit WiLis Auto, nachdem Janina die Nacht zuvor in der Seeburg übernachtet und tolle Bekanntschaft mit der dort ansässigen Silberfischpopulation gemacht hatte. Gegen 18 Uhr erreichte das zweite Team dann auch den Campingplatz in Ed. Nach dem Essen teilte die Fahrtenleitung (Felix und Simon) mit, dass es jeden Abend neue Spiele zur Bootseinteilung geben wird, damit wir gut durchmischte Boote haben werden (Disclaimer: Es stellte sich heraus, dass auch zufällig ausgewählte Einteilungen nicht unbedingt zu wechselnder Besatzung führen, siehe folgenden Bericht).

03.08. Etappe 1 Ed-Nössemark (26 km)

Die erste Ruderetappe begann mit etwas Nebel und kälteren Temperaturen, rechtzeitig zum Ablegen vom Steg kam aber die Sonne raus.

Auf dem Wasser kristallisiert sich schnell die unterschiedliche Herangehensweise an eine Wanderfahrt heraus. Die Delle mit Simon, Johanna, Vivi, Tobi und Diana zog davon, während WilLi, Nele und Hans im JB eher genießerisch dahintrieben. Dadurch mussten die beiden 4er schließlich immer wieder auf den JB warten, welcher am Ende des Tages dafür allerdings einen stolzen Verbrauch von 2,5 l Bier auf 26 km vermelden konnte.

Gegen Abend erreichten wir den kleinen und gemütlichen Campingplatz in Nössemark, welcher über einen kleinen Strand mit einem Café verfügte.

Für den zweiten Tag war viel Regen angekündigt, aber Felix versprach Sonne ab 10 Uhr morgens.

04.08. Etappe 2 Nössemark-Lennartsfors (34 km)

Es kam keine Sonne um 10 Uhr morgens…

Generell kam eher flüssiger Sonnenschein von oben mit ansteigender Intensität Richtung Mittagszeit und Abend. Immer, wenn alle Klamotten gerade wieder getrocknet waren, kam der neue Regenschauer. Wir opferten wirklich viel Bier für Aegir, für besseres Wetter und weniger Wellen. Aegir schien das allerdings nicht wirklich zu interessieren, oder vielleicht gefiel ihm auch das Pützen nicht so. So verbrachten wir den kompletten Tag mehr oder weniger nass.

Das Wetter entmutigte aber nicht und es wurden nur umso mehr Sommerhits gehört. Zwischendurch wurden Tönnchen und Delle zur Barke gekoppelt, jedoch schnell festgestellt, dass wir dadurch doch etwas zu langsam sind. Komisch, dass die Beschwerden nur von der (rudernden) Außenseite der Barke kamen… Am neuen Campingplatz angekommen, waren alle etwas durchgefroren und freuten sich über die von Diana und Ellen bereits aufgebauten Zelte.

Direkt hinter unserem Pavillon entdeckten wir außerdem ein mysteriöses großes Zelt. Diana und Ellen hatten während ihres Landdienst bereits reingeschaut und siehe da: Es sind Skiffs!

Für die Nacht ist starker Regen und Wind angekündigt und es wird gehofft, dass unser Pavillon und die Zelte halten.

Für den nächsten Tag versprach Felix Sonne um 10 Uhr morgens.

05.08. Lennartsfors (Rest Day wegen Shietwetter)

Es kam keine Sonne um 10 Uhr morgens…

Es kam gar keine Sonne.

Der Pavillon hat die Nacht gerade so überlebt, sah aber trotzdem aus wie nach einer Woche Festival. Zum Glück wurde ein Pausentag eingelegt und der Tag am Campingplatz verbracht.  Zwischenzeitlich wurde der Wind stärker und nachdem das Pavillondach mitsamt Pavillon fast weggeflogen wäre, wurde ein Pavillondienst berufen. Dieser umfasste, die Plane ab und zu anzuditschen, damit das Wasser ablaufen kann und bei Böen schnell panisch alle Seiten des Pavillons festzuhalten. Tobi fasst die Lage schließlich mit seiner an Nele gerichteten Frage “Na, noch alles trocken bei dir?” sehr treffend zusammen. Am späten Nachmittag kam es dann zu einer erfreulichen Überraschung (nein, nicht die Sonne). Felix traf einen alten Weggefährten aus seiner Ruderzeit in Lübeck, mit dem er vor Jahren auch schon auf dem Dalsland Kanal unterwegs war. Als Vertreter der deutschen Ruderjugend erlaubte er uns netterweise, den Pavillon mit den Skiff-Booten als Unterstand zu nutzen. Im Trockenen konnte es sich dann bei den von Vivi und Ella besorgten Zimtschnecken und Kaffee gemütlich gemacht werden.

06.08. Etappe 3 Lennartsfors-Gustavsfors (27 km)

Der dritte Rudertag startete mit wesentlich besserem Wetter und etwas Sonne.

Zu Beginn der Etappe stand uns unsere allererste (und bei weitem nicht letzte) Schleuse bevor. Die Schleuse war direkt in den Felsen gesprengt und hatte keine glatten Wände. Stattdessen ragten Steinbrocken aus dem Fels. Wir meisterten diese Herausforderung jedoch souverän und Hans eröffnete zur Feier die Tönnchen Bar. Von der 1 aus bewirtete er uns mit Diesel (auch “Dreckiges” genannt) und Radler. An diesem Tag wurde das Tönnchen nicht nur zur Bar, sondern auch zum Ballermann, mit entsprechender Playlist. In Gustavsfors angekommen gab es dann Probleme mit den Betreiber:innen des Campingplatzes. Es sollte geschleust werden, aber die Schleuse hatte schon zu und die Boote durften nicht im Gras vor der Schleuse abgelegt werden. Nach einigen Diskussionen und langer Wartezeit wurde die Situation jedoch geklärt. Felix und Simon bekamen dann noch die unerfreuliche Nachricht, dass wir die vorher reservierten 20 Plätze und zwei Nächte bezahlen müssen, obwohl nur eine Nacht mit 15 Leuten geplant war. Die Betreiber*Innen ließen da auch nicht mit sich reden. Zusätzlich war eine komplette belgische Schulklasse auf dem Nebenplatz unserer Zelte, was sich als etwas anstrengend herausstellte. Als das Abwaschteam dann am Abend auch im Badezimmer abwaschen musste, weil der Waschraum kaputt war, platzte Felix der Kragen und er schrieb die erste 1 Sterne Google-Review seines Lebens. Dass dies allerdings ein Fehler war, wenn man sich noch auf dem Campingplatz befindet, stellte er fest, als die Betreiberin nach wenigen Minuten zu uns zu den Zelten kam und ihn wegen der schlechten Review zur Rede stellte.

 

07.08. Etappe 4 Gustavfors-Billingsfors (30 km)

Am nächsten Tag musste sich etwas beeilt werden, damit alle Schleusen noch erreicht werden konnten. Dies tat der guten Laune keinen Abbruch. Daniel glänzte durch seine Lady Gaga Performances, und Hans, so wissen wir nun, ist kein Mann für eine Nacht.

4 Schleusen und 4 super nette Schleusenwärter:innen später erreichten wir Billingsfors und legten die Boote im Gras ab. An der Schleuse erwartet uns auch schon Elisabeth, Tobis Tauschpartnerin. Wir shuttlen zurück zum Campingplatz und Felix zu seinem klärenden Gespräch mit den Campingplatzbetreiber:innen.

08.08. Etappe 5 Billingsfors-Buterud (25 km)

Der nächste Rudertag begann wieder mit Regen, aber dieser legte sich zum Glück wieder, sobald alle wieder bei den Booten waren. Wir verabschiedeten uns von Tobi, bevor es aufs Wasser ging und die Tönnchen Bugbar wieder eröffnete. Dieses war an diesem Tag als designiertes “Apache-Boot” ohnehin in ganz besonderer Mission unterwegs. In der ersten Schleuse wurde es dann pädagogisch. Hans brachte uns das Kommando “Löffel lang” bei, welches er angeblich vom Steuerkurs in Elmshorn kennt. Wir zweifeln bis heute daran. Nach der zweiten Schleuse musste das Tempo etwas angezogen werden, da wir bis 16 Uhr noch die Schleuse in Buterud bekommen mussten. Dies gestaltete sich deshalb als ein Intensivtraining für die Besatzung des JB (Diana (Steuer), Janina, Leif). Dank Leif (und Janina war auch dabei) erreichten aber alle Boote rechtzeitig die Schleuse. Nach der Schleuse hieß es: Endlich Wildcampen! Simon hatte eine wunderschönen Shelterplatz am See mit Lagerfeuerplatz rausgesucht.

09.08. Etappe 6 Buterud-Mellerud (26 km)

Die Boote mussten an diesem Tag unterbesetzt fahren, da Johanna und Hans abreisten. Johanna erklärte sich allerdings bereit im Gegenzug dafür im JB Vivi und Ella bis zur ersten Schleuse zu Skiffen.

Der Abschluss der Etappe führte bereits ein kurzes Stück über den Vänern, den größten Binnensee der Europäischen Union! Die Landschaft glich den Schären in Göteborg und war einfach nur beeindruckend. Allerdings stellte sich hier bereits heraus, dass sich diese Art von Landschaft als etwas tückisch erwies. Die vielen kleinen Steine nahe am Ufer befanden sich so dicht unter der Wasseroberfläche, dass sie zum Teil schwer zu sehen waren. Zusätzlich gab es viele Untiefen, sodass Erfahrung und Geschick im Steuern erforderlich waren, durch die sich insbesondere Diana an diesem Tag auszeichnete.

Am Campingplatz angekommen, erwarteten uns bereits Lucie und Erik. Flexi stieß dann am Abend dazu, da er die Anreise mit Rennrad vollzog.

10.08. Etappe 7 Mellerud-Vänersborg (32 km)

Wir verabschiedeten uns wieder von Erik, der nur kurz auf der Durchreise nach Norwegen vorbeigeschaut hatte und stellten uns den schwierigen Bedingungen auf dem Vänern. Einige erste Coastal Erfahrungen später kristallisiert sich vor allem Leif hier als krisenfester Steuermann und Felix als nicht immer hochseetauglich hinaus. Vivi und Ella, die mit ihm im JB auf und ab hüpften sind aufgrund des Wetters dann auch final überzeugt, dass es gut war die Bugabdeckung des JB noch mitzunehmen. Diese war ursprünglich als hässlich und sperrig einkategorisiert worden. Ellen lässt zur selben Zeit Daniel in immer energischerem Ton wissen, dass sie es für gut befände, wenn die Wellen etwas spitzer genommen werden würden. Der relativ einseitige Dialog kulminiert in einem “Danny! Spitzer!”. Im Auto sind alle fertig und manchen wird von der rasanten kurvigen Fahrt etwas übel (aber wir hatten ja auch vorher schon ordentlichen Wellengang). Am Abend saßen wir bei Stockbrot an einer Feuerstelle unseres AirBnBs am Vänern.

11.08. Nordkroken (Pausentag mit Waffeln)

Unser zweiter Pausentag startete mit einem gemütlichen Frühstücksbrunch im AirBnB. Zur Freude aller Langschläfer war dieser erst um 12 angesetzt. Danach erklärte sich eine kleine Gruppe, bestehend aus Diana, Simon und Leif, dazu bereit, den Anhänger und den WilLi-Bus zum Ruderverein nach Kungälv zu bringen und für das Grillen am Abend einzukaufen. Für alle anderen stand vor allem Waschen auf dem Programm. Unsere weißen ARV-Shirts hatten die Wäsche auch wirklich dringend notwendig. Abends grillten wir gemeinsam, und weil wir den Tag über auch nicht genug gegessen hatten, gab es zum Nachtisch noch Waffeln mit Vanilleeis.

12.08. Etappe 8 Vänersborg - Trollhättan (34 km)

Der nächste Tag begann sehr früh um 6.30, aber dafür mit einem Kaffee. Wir packten unsere Sachen, die innerhalb von nur einem Tag wirklich überall ausgebreitet waren, wieder zusammen, damit die erste Fuhre an Rudernden schon mal von Janina zu den Booten gefahren werden konnte. Während die eine Hälfte an einem traumhaften Strand wartete und die Boote ready machte, räumte die andere Hälfte das Airbnb auf. Es ging für uns zum letzten Mal über den Vänern. In der Mittagspause nach 20 km sind wir, bedingt durch den Wind und die Wellen, alle etwas platt. Aufgrund der Strömung stieg die Motivation auf dem Trollhätte Kanal aber wieder an. So kamen wir erstaunlich gut voran und wurden in Trollhättan sehr nett empfangen. Da der Kanal zu stark bebaut ist, um dort Wildcampen zu gehen, hatte Simon am Tag vorher mit einer Frau von einem Kanuverein telefoniert. Wir durften uns in den sehr gemütlichen Räumen des Trollhätte Kanotklubbs ausbreiten und einige von uns sogar in der vereinseigenen Sauna schlafen. Während sich manche von uns draußen auf dem Steg die Perseiden anschauen, liefen drinnen Kinderlieder, zu denen uns insbesondere Nele inspirierte.

13.08. Etappe 9 Trollhättan-Lilla Edet (23km)

“Aufstehen ist schön” ertönt am nächsten Morgen viel zu laut und viel zu dicht neben unseren Köpfen aus der Musikbox. Zuerst verdächtigt Ella WilLi für diese nette Art geweckt zu werden. Es war allerdings ein Komplott der Fahrtenleitung, die sich ob der großzügigen Auslegung der Frühstückszeit betrogen sah. Anscheinend hatte sich niemand einen Wecker gestellt, weil wir uns kollektiv darauf verlassen hatten, dass jemand anderes das tun würde. Für die Bootseinteilung wurde dann “Amöbe” gespielt, was sich als gefährliches Unterfangen herausstellte. Aus Ärger über die resultierende Bootseinteilung (Vivi und Ella schon wieder in einem Boot?) traf Felix Ella am Kopf, sodass sie Landdienst machen musste. Eine sehr reumütige Entschuldigung später ging die Fahrt weiter in Richtung der größten Schleuse in Trollhättan, die mit einem Höhenunterschied von über 30 Metern ziemlich spektakulär war. Es war zum ersten Mal so richtig warm, deshalb gingen wir kurz vor Ende der Etappe noch mal im Fluss baden. Nach der Etappe ließen wir die Boote am Bootsclub in Lilla Edet stehen und fuhren zum Wildcampingplatz, den Simon und Ella tagsüber ausgekundschaftet hatten. Die Zelte wurden auf einer wunderschönen Lichtung an einem Wanderweg neben der Regattastrecke am Ryrsjön aufgebaut. Abends ging es dann eine Runde zwischen den Bojen der Regattabahn schwimmen, dieses Mal aber bei Sonnenuntergang mit einem Eis. Von der Regattabahn angetan entschieden sich Vivi, Ella und Simon dazu, im Schiedsgericht zu schlafen. Lucie baute ihre Hängematte am See auf und Josi entschied sich dazu, sich dazu zu legen und einfach unter freiem Himmel zu schlafen.

14.08. Etappe 10 Lilla Edet-Kungälv (34km)

Am nächsten Tag lag wieder eine lange Etappe vor uns, und angesichts des schlechter werdenden Wetters war die Stimmung etwas gedrückt. Dennoch kamen wir auf der Strecke gut voran und trafen in Älvängen unseren gut gelaunten Landdienst Lucie und Felix, die uns mit Eis versorgten. Der Ausstieg war dabei etwas chaotisch, sodass Danny sein Schuh dem Schlamm opfern musste. Simon schaffte es allerdings mit einem tiefen Griff in den Fluss Dannys Latschen zu befreien. Nachdem der ungesund wirkende, graugrüne Schlamm abgewaschen war, konnte es dann mit neuer Motivation weitergehen. Schlafen wollten wir beim Ruderverein in Kungälv. Wir wurden herzlich von den Schweden empfangen und herumgeführt, wobei wir insbesondere den beeindruckenden Rennbootspark bestaunten.

Nachdem wir unser Isomattenlager im Kraftraum aufgebaut hatten, gingen wir am kleinsten Strand Göteborgs baden. Leif testete die Ergos (wieso er das nach 34km noch brauchte, weiß niemand so richtig) Felix und Simon, die umgezogen und im Blümchenhandtuch bereit waren mitzukommen, trafen dann den Vorsitzenden des Kungälver Rudervereins und wurden für einen etwas längeren Plausch und dann auch noch der Übergabe unseres Gastgeschenks (einer Flasche Jägermeister und unserer Flagge) aufgehalten. Den Abend ließen wir mit selbstgemachten Limettocello und ein wenig Bier draußen am Fluss ausklingen.

 

15.08. Etappe 11 Kungälv-Björlanda (22 km)

Der Morgen startete wie jeder andere auch mit einem gemeinsamen Frühstück und dem Packen unserer Sachen. Statt am letzten Tag durch Göteborg durchzufahren, entschieden wir uns dafür, über den Nordarm des Göta Älv in die Schären vor Göteborg zu rudern. Wir fuhren an schönen Häusern entlang, bis der Fluss vor uns abgesperrt war. Auf Steuerbord führte eine Treppe an dem mobilen Damm, der den Weg versperrte, vorbei. Wer die Bootstreppe an der Schwentinebrücke schon mal runter rudern wollte, für den war die Treppe perfekt. Nach insgesamt 10 Kilometern hatten wir die Flussmündung erreicht und kämpften mit immer stärkerem Wellengang und Gegenwind. Wir retteten uns in die Mittagspause und tankten noch mal unsere Kräfte, bevor die letzten Kilometer auf der Ostsee gerudert wurden. Elisabeth und Diana, die im Tönnchen und der Delle auf der 1 saßen, waren bereits nach wenigen Minuten komplett nass. Aber auch der JB schaukelte auf den Wellen auf und ab. Unsere Pläne, die letzte Nacht zu campen, änderten sich vor allem wegen des starken Windes schnell. Unser ARV Influencer Simon schrieb dem Ruderverein von Mölndal über Instagram an und hatte nur wenige Minuten später unsere Unterkunft klargemacht. Im Hafen von Björlanda holten wir unsere Boote aus dem Wasser und machten uns auf den Weg nach Mölndal. Der Vorsitzende des Vereins dort begrüßte uns sehr herzlich. Er hatte unsere Reise schon auf Insta verfolgt und zeigte uns seinen ziemlich eindrucksvollen Bootspark, der unter anderem vier Achter und eine ganze Halle voller Renneiner umfasste. Im Anschluss lud er uns noch zum Göta Älv Rodden, einer 20 Kilometer Langstreckenregatta am 03.10 ein. Wir bauten wieder einmal unser Isomattenlager im Kraftraum auf und Simon redete mal wieder in Badehose mit dem Vereinsvorsitzenden. Die ADAH lud uns am Abend auf eine Pizza in einem nahen gelegenen Restaurant ein. Später saßen wir auf der Dachterrasse des Vereins, schauten uns den Sonnenuntergang über der Regattabahn an und liessen die Wanderfahrt Revue passieren.

16.08. Rückreise

Um 8.15 ging es zurück nach Kiel und leicht übermüdetet kamen wir gegen Abend am Bootshaus an. Zur Belohnung gab es ein Festmahl im neuen Bootshaus: Hans hatte lieberweise ein wirklich leckeres Drei-Gänge-Menü mit einer Nudelsuppe, Flammkuchen und Vanilleeis für uns vorbereitet. Und als wir dann alle wieder nach Hause fuhren, war die Schwedenwanderfahrt leider auch schon viel zu bald wieder vorbei. Wir bedanken uns bei der Fahrtenleitung Simon und Felix für die hervorragende Organisation und Streckenplanung, beim Versorgungsteam Vivi und Ella für all die Snacks und Abendessensplanung und bei allen Ruder- und Kanuvereinen, bei denen wir freundlicherweise Schlafen konnten. Danke auch an alle, die dabei waren, dass ihr dazu beigetragen habt, dass es eine so unvergessliche Wanderfahrt geworden ist. 5 Sterne, wir kommen gerne wieder!

 

Josefine Harms & Janina Güntzel